Gemeinde Ursensollen

Artenschutz/Biodiversität - Details

Fledermauskeller fertiggestellt und bewohnt



Der ehemalige Bräukeller „Kellerhäusl“ wurde im August 2018 zu einem Fledermauskeller umfunktioniert. Das Projekt „Umbau des ehemaligen Bräukellers Kellerhäusl in einen Fledermauskeller“ wurde mit Unterstützung des Amtes für Ländliche Entwicklung der Oberpfalz in Kombination mit einem Projekt der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) aus Bonn organisiert. Die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste aus Bonn haben das Projekt in das jährliche Programmheft aufgenommen und warben Jugendliche aus aller Welt unser Projekt zu begleiten und durchzuführen. Die Arbeiten rund um den Bräukeller fanden vom 28.07. – 17.08.2018 statt. Insgesamt 16 Jugendliche im Alter von 16 bis 26 Jahren aus aller Welt waren für drei Wochen in der Gemeinde Ursensollen zu Gast und lernten unsere Gemeinde, unseren Landkreis sowie die bayerische Kultur kennen. Erfreulicherweise beteiligte sich auch ein Jugendlicher aus Ursensollen an diesem Projekt, das Engagement verdient großen Respekt. Drei Wochen seiner Ferien opferte Hendrik für den Umbau des Bräukellers um neue Freundschaften zu schließen und die verschiedenen Kulturen der teilnehmenden Jugendlichen aus Algerien, Estland, Frankreich, Italien, Japan, Mexico, Russland, Spanien, Tschechien, Ukraine, Südkorea und Deutschland (Bielefeld, Kressbronn) kennenzulernen. Zwei Campleiter übernahmen die Verantwortung der Jugendlichen vor Ort. Die Jugendlichen versorgten sich selbstständig, unternahmen gemeinsame Ausflüge in Gruppen, mit dem Amt für Ländliche Entwicklung nach Regensburg und der Gemeinde nach Amberg. Neben Kennenlernen und verschiedenen Ausflügen kamen natürlich auch die Arbeiten am Bräukeller nicht zu kurz. Die Jugendlichen arbeiteten unter Anweisung der fachkundigen Firmen am Bräukeller. Für die Standsicherung des Gewölbes sowie den Umbau konnte die Firma Klebl aus Neumarkt gewonnen werden. Um an den historischen Bildern anzuknüpfen war es geplant, eine Dachstuhlkonstruktion mit einer Überdachung des Eingangsbereiches anzubringen. Die Dachstuhlkonstruktion wurde von der Zimmerei Weber aus Hohenkemnath konstruiert. Zudem war eine Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband, Fledermausspezialist Rudolf Leitl und Thilo Wiesent notwendig, um auch die artgerechten Aspekte beim Umbau einfließen zu lassen. Um auch Besuchern die Möglichkeit zu geben sich über unsere neuen Mitbewohner vor Ort zu informieren wurde eine Ruhebank und Schautafeln im Außenbereich angebracht sowie die steile Böschung gesichert. Die Außenplatzgestaltung übernahm Landschaftsarchitekt Christopher Trepesch aus Amberg. Als Andenken an die gemeinsame Zeit in Deutschland gestalteten die Jugendlichen zusammen mit Franz Nübler von der Engelwerkstatt einen Wegweiser, auf dem sich alle mit Namen sowie dem jeweiligen Herkunftsland verewigt haben.

Ein großer Dank gilt den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten, dem Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz, dem Naturpark Hirschwald und besonders der Eigentümerfamilie Gehr, die dieses Projekt erst möglich gemacht haben. Nicht zu vergessen sind natürlich die 17 Jugendlichen, die tatkräftig mitgearbeitet haben. Abschließend möchte ich mich bei allen Beteiligten und Firmen für die gute und vorbildliche Zusammenarbeit während der Planungs- und Ausführungsphase bedanken. Die Gemeinde Ursensollen hat das Projekt gerne organisiert und nach Kräften unterstützt. Die Sanierung des ehemaligen Bräukellers wird allen Mitwirkenden noch lange in Erinnerung bleiben und an die gemeinsame schöne Zeit erinnern.

Mit dem Umbau des Kellergewölbes in einen Fledermauskeller möchte die Gemeinde Ursensollen an dem außergewöhnlichen Engagement des Marktes Hohenburg anknüpfen und den Fledermäusen in der Region eine weitere Heimat bieten. Durch den Umbau wollen wir unser Augenmerk nicht nur auf Erholung und Freizeit legen, sondern wie beim Umbau des Artenschutzturmes in Hohenkemnath auf den Artenschutz. Das überregionale Interesse, z. B. der Metropolregion Nürnberg, zeigt wie außergewöhnlich und wichtig dieses Thema ist. So wurde ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für den Naturpark Hirschwald geschaffen. Erfreulicherweise konnten bereits im Oktober 2018 die ersten Arten im Bräukeller von Fledermausspezialist Rudolf Leitl gesichtet werden. Die Langohrfledermaus sowie die Fransenfledermaus haben sich ihr Winterquartier in Ursensollen eingerichtet.



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