Gemeinde Ursensollen

Geschichte

Südwestlich der kreisfreien Stadt Amberg im Juragebiet, liegt 529 Meter über dem Meeresspiegel der Ort Ursensollen. Die Gemeinde zählt heute 3.674 Einwohner und umfasst eine Gesamtfläche von 72,90 qkm. Ursensollen gehört dem Regierungsbezirk Oberpfalz an.

b_im70


Gemeinde Ursensollen

Das Gemeindegebiet ist uralter ländlicher Raum mit großen Waldflächen. Die ersten Siedler waren Bauern und durch die Lage im Grenzbereich von Franken und Bayern, an der im Mittelalter wichtigen "Hochstraße", ließen sich frühzeitig Handwerker nieder. Im 10. Jahrhundert wurde das Geschlecht der Scharffenberger in diesem Gebiet sesshaft, die auch die Burg Scharffenberg erbauten. Namentlich wurde Ursensollen erstmals im Jahre 1144 in einer Urkunde der Klöster Kastl und Ensdorf erwähnt. Nach der Zerstörung der Burg 1385 erbauten die Scharffenberger auf der nahen Hochfläche ein Schloss. Zu dem Geschlecht der Scharffenberger gehörte auch der Minnesänger "Albrecht von Scharffenberg". Nach dem Aussterben der Scharffenberger ging der Besitz an das Kloster Kastl über. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert waren mehrere adelige Geschlechter die Besitzer der Hofmark Ursensollen.

Das erste Gotteshaus der Gemeinde wurde im Jahre 1323 erbaut. Die dem Märtyrer Vitus geweihte Kirche wurde später wieder abgetragen und 1712 entstand die Kirche in ihrer jetzigen Gestalt. Im Jahre 1545 erfolgte die Einführung der Reformation durch Kurfürst Ottheinrich. Die Wiedereinführung des katholischen Glaubens wurde 1625 durch Kurfürst Max I. vollzogen. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts war man um einen Neu- oder Erweiterungsbau der Kirche bemüht. Die beiden Weltkriege jedoch verhinderten das Vorhaben. Im Jahre 1955 konnte dann der Erweiterungsbau feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Das Gotteshaus erhielt 1957 noch ein neues Geläut mit sechs Glocken und 1958 eine zweimanualige Orgel.

In Ursensollen wurde im Jahre 1621 erstmals eine Schule erwähnt. Weitere Schulhäuser entstanden in den Jahren 1735 und 1873; 1936/37 erfolgte der Umbau des alten Schulhauses. Heute verfügt die Gemeinde über eine moderne Verbandsschule.

In den letzten Jahren hat sich die Gemeinde Ursensollen zielbewusst modernisiert. Es entstand 1954 die Wasserversorgung; 1966 erfolgte der Umbau des alten Schulhauses zur Kanzlei mit Sitzungssaal; 1967 Erweiterung des Friedhofes; 1968 Ortsbeleuchtung und Bau der Wählervermittlung für den Fernsprechverkehr; Ausbau sämtlicher Ortsstraßen; eine leistungsfähige Abwasserbeseitigungsanlage sowie neue Siedlungsgebiete.

Ortsteil Garsdorf

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Garsdorf im Jahre 1310, als Herzog Ludwig den Bürgern zu Amberg die Gnade verleiht, dass in einem Umkreis innerhalb einer Meile niemand Holz zu Kohlen verkaufen oder abgeben darf. Im Jahre 1612 erhielt Endres Zennefelder zu Wolfsbach gegen einen bestimmten Abtrag in Garsdorf die Landsassenfreiheit bewilligt. Ab 1710 war das Collegium Societas Jesu in Amberg im Besitz des Gutes. Nach Auflösung des Jesuitenordens kam Garsdorf 1774 an den Malteserorden und im Jahre 1799 wurde das Landsassengut von der Regierung eingezogen.

Ortsteil Hausen

Die erste Besiedlung des Nordgaues erfolgte durch den Stamm der Bajuwaren um die Mitte des 6. Jahrhunderts. Die alte Pfarrkirche St. Georg, in ihrer Anlage die typische Dorfkirche mit Spitzhelm, stammte aus dem 15. Jahrhundert und lag inmitten des Friedhofes, bis sie um die Jahrhundertwende den Bedürfnissen nicht mehr genügte und einem stattlichen Neubau weichen musste. Hausen lag im Gebiet der ehemaligen Reichsherrschaft Hohenburg auf dem Nordgau. Nach dem Aussterben des Hohenburger Geschlechts kam es an den Bischof von Regensburg. Dieser Umstand bedeutete die Kontinuität katholischen Glaubens in der Reformation. Die Kirche St. Georg zu Hausen war bis zum Jahre 1810 ein Wallfahrtsort.

Ortsteil Heimhof

Das Geschlecht der Heimhofer erschien Mitte des 13. Jahrhunderts. Bis zum Jahre 1331 war die Burg Heimhof im Besitz des Klosters Kastl und kam als dessen Lehen an den Ritter Heinrich Ettenstätter. Die Burg Heimhof wechselte häufig ihre Besitzer. Länger als ein Jahrhundert (1477 - 1579) war Heimhof im Besitz der Ettlinger, welche die von Löfen mit dem ersten Besitzer aus diesem Geschlecht, den kurfürstlichen Geheimrat Dr. Michael von Löfen, ablöste. Dieser erhielt im Jahre 1599 die Landsassenfreiheit und seine Familie behielt Heimhof bis in das 19. Jahrhundert. Bis in das Jahr 1807 besaß Heimhof die Landsassenfreiheit und 1855 wurde der Ort mit dem dazugehörigen Grundbesitz an Bauern der Gemeinde verkauft.

Ortsteil Hohenkemnath

Eng verbunden mit der Geschichte Hohenkemnaths ist das Geschlecht der Kemnather. Stephan Kemnather wurde 1267 vom Amberger Kurfürsten mit der Verwaltung des Gutes beauftragt. Der Besitz wechselte häufig seine Herren und wurde durch Veräußerung immer kleiner; heute befindet sich das Schloss in Privatbesitz. Im späten 16. Jahrhundert wurde die Schlosskapelle ausgebaut. Der sehenswerte Turm wurde 1969 renoviert und das alte Kirchenschiff musste einem modernen weichen.

Durch die kommunale Gebietsreform von 1971/72 schlossen sich 38 Orte aus elf Gemeinden mit drei Pfarreien - Ursensollen, Hohenkemnath und Hausen - in den Diözesen Eichstätt und Regensburg, zur jetzigen Gemeinde Ursensollen zusammen, deren Infrastruktur einem Kleinzentrum entspricht.

 

Blick in die Gemeinde - Tradition, Kultur und Fortschritt

Waldeinsamkeit und dörfliche Idylle erleben, Felsformationen erklimmen, Blumenwiesen durchwandern, Artenreichtum an Flora und Fauna bewundern, sein Anglerglück im Hausener Bach versuchen, das Weltall von der Sternware aus beobachten, gemütliche Wirtschaften besuchen, Musik und Kunst genießen, das und vieles mehr kann man in der Gemeinde Ursensollen erleben.

Südwestlich der Stadt Amberg, im Karstgebiet der Oberpfälzer Alb, liegt 529 Meter über dem Meer die Ortschaft Ursensollen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Gemeinde, zu der seit der Gebietsreform 38 Orte gehören. Die Gemeinde zählt etwa 3.800 Einwohner auf 73 Quadratkilometer ist flächenmäßig eine der größten im Landkreis Amberg-Sulzbach. Sie umfasst uralten ländlichen Raum mit großen Waldflächen und tausendjähriger Geschichte. Die ersten Siedler waren Bauern. Durch die Lage im Grenzbezirk zwischen Franken, Bayern und Slawen und an der im Mittelalter wichtigen „Hochstraße“, ließen sich frühzeitig Handwerker nieder. Im zehnten Jahrhundert wurden die Scharfenberger in diesem Gebiet sesshaft. Diesem Geschlecht entstammte auch der Minnesänger „Albrecht von Scharffenberg“, dem vor dem Rathaus ein Denkmal gewidmet ist. Die „Burg Heimhof“, die um die Mitte des 14. Jahrhundert erbaut wurde, gibt in seiner Ursprünglichkeit noch Zeugnis aus dem Leben des Mittelalters und zählt zu den am besten erhaltenen Burgen der Oberpfalz.

Die erste Kirche in Ursensollen wurde 1323 erbaut und ist dem Märtyrer St. Vitus geweiht. Sie wurde 1712 erneuert und 1955 erweitert. Im Jahr 1545 erfolgte die Einführung der Reformation durch Kurfürst Otto-Heinrich. Die Wiedereinführung des katholischen Glaubens wurde 1625 durch Kurfürst Max I vollzogen. Heute umfasst die Gemeinde drei katholische Pfarreien. Die Pfarrkirche St. Georg in Hausen hat ihre Wurzeln im 15. Jahrhundert. Sie lag inmitten des Friedhofs, bis sie um die vorletzte Jahrhundertwende den Bedürfnissen nicht mehr genügte und 1914 einem stattlichen Neubau Platz machen musste. Hausen war bis zum Jahr 1810 Wallfahrtsort. In Hohenkemnath finden wir die Marienkirche. Mit diesem Ort eng verbunden ist das Geschlecht der „Kemnather“. Stefan Kemnather wurde 1267 vom Amberger Kurfürsten mit der Verwaltung des Gutes um Schloss und Kirche beauftragt. Der Besitz wechselte häufig seine Herren und wurde durch Veräußerungen immer kleiner. Das ehemalige Schloss befindet sich heute in Privatbesitz. Im späten 16. Jahrhundert wurde die Schlosskapelle zur Ortskirche ausgebaut. Der sehenswerte Turm wurde 1969 renoviert und das alte Kirchenschiff musste einem Neubau weichen. In den letzten Jahren hat sich die Gemeinde Ursensollen zielbewusst modernisiert. Die verkehrsgünstige Lage am Schnittpunkt der Autobahn A 6 und der Bundesstraße B 299, sowie am Schnittpunkt zweier Kreisstraßen, macht Ursensollen zu einem prädestinierten Standort für die Ansiedelung von Gewerbebetrieben und Firmen. So wurde neben dem bestehenden Gewerbegebiet im Jahr 2007 der neue „Gewerbepark A6“, direkt neben der Autobahnausfahrt Amberg West eröffnet. Die Gemeinde Ursensollen strebt nicht an, eine „Stadtsiedlung“ zu werden, vielmehr will sie den ländlichen eigenständigen Charakter bewahren und zugleich der nachkommenden Generation die Möglichkeit bieten, in ihrer Heimat zu leben und Arbeit zu finden. Daher werden auch weiterhin Baugebiete ausgewiesen.

Der in kirchlicher Trägerschaft befindliche dreizügige Kindergarten „St. Vitus“ in Ursensollen ist mit 75 Kindern gut belegt, ebenso der einzügige Kindergarten Hausen mit 26 Kindern. Seit 2009 gibt es auch die Möglichkeit der Kleinkindbetreuung in der neu errichteten „Wichtelwiese“. So wurden im Rathaus in Zusammenarbeit mit dem „Sozialdienst katholischer Frauen“ Räumlichkeiten eingerichtet, in denen ein- bis dreijährige Kinder betreut werden. Die Geschichte erwähnt 1626 erstmals in Ursensollen eine Schule. In den zwei modernen Gebäuden der Volksschule Ursensollen werden etwa 300 Schüler/-innen in 13 Klassen unterrichtet. Über 50 Schülerinnen und Schüler besuchen die moderne Ganztagesschule. Die neue Sporthalle bietet optimale Voraussetzung zur sportlichen Betätigung für Schüler und örtlichen Sportvereine. In der neu eröffneten Bücherei ergänzen nahezu 5000 Medien das Bildungsangebot. Mit sechs aktiven Feuerwehren ist es um den Feuerschutz der Gemeinde sehr gut bestellt. Gerade die unmittelbare Autobahnnähe erfordert hoch motivierte und gut ausgerüstete Feuerwehren.

Die ärztliche Versorgung der Gemeindebürger wird durch zwei Ärzte, eine Zahnärztin und eine Apotheke sichergestellt. Eine Praxis für Physiotherapie mit Fitnesscenter ergänzt das Gesundheitszentrum. Poststelle, Bank und Tankstelle sorgen für kurze Wege. Für den täglichen Bedarf sind mehrere Geschäfte vorhanden. Mahr als 60 Gewerbebetriebe in Handwerk und Dienstleistung tragen nicht nur zur Versorgung der Bevölkerung bei, sondern bieten über 500 Arbeitsplätze und auch Ausbildungsplätze.

Über 40 Vereine sind aktiv in der Gemeinde tätig und bieten ein vielfältiges gesellschaftliches und kulturelles Angebot. Beste Freizeitmöglichkeiten für Fußball, Reiten, Tennis, Faustball, Eisstockbahn und Schießstände werden geboten. Zur Attraktivität unserer landschaftlich abwechslungsreichen Region, die vor wenigen Jahren mit dem Prädikat „Naturpark Hirschwald“ ausgezeichnet wurde, mit seiner wunderbaren und abwechslungsreichen Landschaft tragen auch die beschilderten Wanderwege bei. Auf der ehemaligen Bahnlinie ist ein Rad- und Wanderweg gebaut, der im Winter auch als hervorragende Langlaufloipe präpariert wird.

Viele gut geführte Gaststätten sorgen für das leibliche Wohl der Gäste und bieten Raum für gesellige Veranstaltungen. Sie bieten reichlich Gelegenheit für schmackhafte Brotzeiten, zum genüsslichen Essen und Trinken und gepflegter Übernachtung. Die intakte Natur der Oberpfälzer Alb lädt zum Erholen und regenerieren ein. Die 7300 Hektar große Gemeindefläche ist etwa zur Hälfte bewaldet. Der andere Teil wird landwirtschaftlich genutzt.

Interessantes für „Klein und Groß“ gibt es im Rotwildgehege mit Waldlehrpfad in Heinzhof sowie im Wildschweingehege in Waldhaus zu beobachten. Ein bekanntes Ausflugsziel ist das Wallfahrts-Kirchlein in Zant, mit der kleinsten und ältesten Orgel der Oberpfalz, das auf dem 516 Meter hohen Schlossberg thront.

Gefeiert wird in der Gemeinde Ursensollen rund ums Jahr. Alljährlich im April, zum Tag des Heiligen St. Georg, findet in Hausen der traditionelle „Georgiritt“ statt. Mehr als 200 festlich herausgeputzte Rösser traben in einem langen Festzug durch die Ortschaften Hausen und Heimhof. Aber auch andere Feste der Gemeinde sind erlebenswert. Gelebtes Brauchtum sind die Kirchweihfeste. Die so genannte „Kirwa“ ist ein Fest das zu Ehren des Schutzpatrons der jeweiligen Ortskirche gefeiert wird und dauert drei Tage. Hierbei werden Bräuche altbayerischen Kultur gepflegt. Traditionell wird ein geschmückter Kirwabaum aufgestellt. Um diesen tanzen die in farbenprächtigen Dirndln und Lederhosen gekleideten Kirwapaare traditionelle bayerische Tänze. Ein uriges Erlebnis ist das Kirwabärtreiben, das am letzten Kirchweihtag erfolgt. Ein mit Ruß geschwärzter Bursche, der Kirwabär, zieht mit den Kirwapaaren durch den Ort um Kinder zu erschrecken und Lose zu verkaufen, mit denen man am Abend den Kirwabaum oder andere Preise gewinnen kann.

1984 wurde die Musikkapelle Ursensollen gegründet. Mittlerweile umfasst sie rund 75 aktive Musiker/innen. Qualifizierte Musiklehrer bieten eine hochwertige Ausbildung für verschiedene Musikinstrumente an. Die Musikkapelle Ursensollen spielt auf hohem Niveau. Dies ist sicherlich auf den unermüdlichen Fleiß und Einsatz des jungen Dirigenten Stefan Neger zurückzuführen. Er versteht es, die jungen Leute für die Blasmusik zu begeistern. Bereits 1991 durfte die Musikkapelle zu einem Konzert nach Schottland fahren, im Jahr 2000 konnte man sie in Berlin bei der „Grünen Woche“ hören und 2007 waren sie beim internationalen Musikfestival in Korea vertreten. Wer die Musikkapelle noch nicht gehört hat, der hat jedes Jahr die Gelegenheit beim Herbst- und Kirchenkonzert oder beim Brunnenfest vor dem Rathaus, die hohe Qualität der musikalischen Beiträge zu genießen.

Aus Freude am Theaterspielen gibt die Theatergruppe „D’Haagerthaler Bauernbühne“ jedes Frühjahr eine neue Vorstellung. Die Bühnengestaltung, die Kostüme, alles wird gemeinsam von der Gruppe ausgesucht und selbst gestaltet. Sie wurde 1994 gegründet und die Aufführungen sind regelmäßig bis auf den letzten Platz ausverkauft.

Ein mittlerweile schon traditioneller Brauch ist die „Ursensollener Waldweihnacht“. Diese Weihnachtsgeschichte wird von ca. 20 Laienschauspielern in Oberpfälzer Mundart aufgeführt. Seit 1986 findet diese weihnachtliche Erzählung alle 2 Jahre vor einer malerisch verträumten Kulisse, im so genannten „Hussitenloch“, einer der größten Dolinen der Oberpfalz, statt. Bei Hirtenfeuerromantik wird das zahlreiche Publikum mit Spiel und Musik auf das kommende Christfest eingestimmt.

Neueste Einrichtung in der Gemeinde ist die Sternwarte Ursensollen. Hier ist jeweils freitags der Blick in die Weiten des Weltalls für jedermann möglich. Leidenschaftliche Amateure, Professoren und Studenten der „Hochschule für angewandte Wissenschaften“ sorgen für die hohe Qualität der wissenschaftlichen Anlage.

Sie sehen, in der Gemeinde Ursensollen lässt es sich gut leben und hier gibt es immer etwas zu entdecken und zu erleben.


Kontakt

Gemeinde Ursensollen
Rathausstr. 1 | 92289 Ursensollen
Telefon: +49 (0) 9628-9239-0
Telefax: +49 (0) 9628-9239-19
E: gemeinde@ursensollen.de